Eidechsenfunde im Landkreis Peine

Von den fünf Eidechsenarten, die in Deutschland vorkommen, sind im Landkreis Peine die Zauneidechse und die Waldeidechse heimisch. Alle Eidechsenarten sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz, der FFH-Richtlinie und den Vollzugshinweisen des Landes Niedersachsen zum Schutz von Amphibien und Reptilien streng geschützt und stehen auf der Vorwarnstufe der Roten Liste als gefährdete Arten.

Eidechsen lassen sich am besten an sonnigen Nachmittagen von Ende März bis Anfang September beobachten, wenn sie sich an geschützten Stellen sonnen.

Bei Gefahr können die Eidechsen ihren Schwanz an einer Sollbruchstelle abwerfen und so eventuell einem Feind entkommen. Der Schwanz wächst nach einigen Wochen nach, aber nicht in ursprünglicher Länge.

• Zauneidechsen:
  • Wipshausen, Biotop am ehemaligen Bahnhof
  • Wipshausen, Verlängerung des Solhoopwegs in Richtung L 320,
  • Bahnhof Leiferde, Heidefläche nördlich der Bahnstrecke
  • Feldmark zwischen Dollbergen und Eddesse (Fund von Birgit Patrovsky)
  • Feldmark zwischen Gadenstedt und Ölsburg in der Nähe des Bahndamms
  • Plockhorst, Nähe Erse am Rand des Kammmolch-Schutzbiotops
  • Bahndamm an der ehem. sog. Plockhorster Brücke, östlicher Ortsausgang
    – hier auch Rotrückige Zauneidechse durch Dr. R. Theunert nachgewiesen

• Waldeidechsen:
• Denstorfer Holz, am Westrand
• Klein Ilsede, am Bahndamm
• Meerdorfer Holz, am Kalkteich
• Meerdorfer Holz, sog. Schweineweide
• Mehrum, am Kraftwerk
• Weg am Mittellandkanal von Sophiental Richtung Braunschweig, nördliche Seite
• Wendeburg, nördliche Aueniederung

Frau Ina Blanke hat die Artbestimmung für die Eidechsenfotos überprüft und ergänzt, vielen Dank dafür.

Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensräume für Eidechsen

• Flächen mit kleinteiliger abwechslungsreicher Struktur schaffen oder erhalten sowohl im öffentlichen Raum als auch auf privaten Grundstücken, d.h. Sonnenplätze und Versteckmöglichkeiten aus Steinhaufen, Trockenmauern, Holzstapeln, Baumwurzeln oder Reisighaufen herstellen und Böschungen, Wegraine und Grünstreifen mit vielen blühenden Kräutern als Insektennahrung versehen.
• Habitate richtig pflegen z.B. nur einmal im Spätherbst oder im Winter mähen, nicht bodennah, nur Streifenmahd (Teilflächen), nicht düngen, kein Einsatz von Gift, Erhalt von Brachflächen, „Unordnung“ dulden.
• Kahlstellen mit lockerem Substrat zur Eiablage anlegen oder erhalten.
• Habitate vernetzen zur Förderung der Genvielfalt.

• NLWKN: Vollzugshinweise für Arten und Lebensraumtypen – Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz – Amphibien und Reptilien
• NLWKN: Rote Liste Amphibien und Reptilien Niedersachsen 2013
• NLWKN: Gesetzlich geschützte Biotope

Alle Fotos und Text: Siglinde Kortstock
Tel.: 05172 37358